
Der erste Schritt
Der erste Schritt ist oft der Schwerste.
Und da ist er: Mein erster Blogeintrag. Ich drücke mich schon sehr lange davor, diese Zeilen zu verfassen. Nicht gut genug, habe ja noch mehr Zeit, ich weiß nicht, was ich schreiben soll. All das sind die Ausreden in meinem Kopf. Und alles andere habe ich davor getan, bevor ich mich dazu durchgerungen hatte, mich hinzusetzen und in die Tasten zu hauen. Sogar den Müll habe ich rausgebracht…
Ich glaube vielen geht es ähnlich vor der ersten Soloreise. Ich traue mich nicht. Aber vielleicht hat XY ja doch Zeit. Jetzt passt es gerade nicht so gut. Das Land soll gefährlich sein. All diese Sätze habe ich von Menschen gehört, die mein Leben und meine Soloreisen zwar spannend und erstrebenswert finden, aber selbst dann doch nicht für sich losgehen wollen.
Genau für diese Menschen mache ich das alles hier. Diesen Podcast. Diesen Blog. Jede:r kann alleine Reisen. Und jede:r wird etwas anderes bei einer Soloreise suchen und hoffentlich auch finden. Und ein paar werden den Horrortrip ihres Lebens erfahren (siehe Any aus Folge 53). Aber nach über 80 aufgenommen Folgen kann ich dir eines versichern: Die meisten finden die Freiheit. Das unbeschreibliche Gefühl, wenn man nur auf sich selbst hören darf, sich an niemanden anpassen muss und nur den eigenen Bedürfnissen folgen kann. Auch weil dann keiner da ist, der urteilt. Man kann sich ausprobieren und wenn es nicht klappt: Egal! Am nächsten Tag macht man dann genau das Gegenteil und keine:r hats gesehen. Man spürt sich auch selbst mehr: Wann will ich eine Pause? Wann möchte ich doch noch das 5. Museum hintereinander besuchen oder doch noch etwas länger im Café sitzen bleiben. Alles darf, nichts muss.
Wenn ich an Alleinreisen denke, dann bekomme ich ein Kribbeln im Bauch. Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben, mein Herz fängt etwas schneller an zu schlagen und ich habe…Vorfreude! Auch wenn gerade kein Trip gebucht und in Aussicht ist. Ich weiß mittlerweile, dass ich jederzeit loskann und auf niemanden warten muss. Und diese Gewissheit gibt mir Stärke und eben auch Freude.
Aber ich will dir nichts vormachen: Direkt vor jedem Alleinreise-Abenteuer verwandelt sich die Vorfreude auch oft in Angst. Das Herz schlägt zu schnell, die Schreckensszenarien verdichten sich in meinem Gehirn, die Hände werden schweißnass und ich frage mich: Warum zur Hölle tue ich mir das an? Und dann springe ich hinein in die Ungewissheit und tauche jedes Mal wieder auf mit neuen Erinnerungen, Erfahrungen, Erlebnissen und einer Portion mehr Selbstvertrauen.

Also hier in meinem ersten Blogbeitrag mein allerwichtigster Tipp an Dich: Hör nicht auf das was die anderen sagen. Geh und sieh selbst nach!
Und hör vor allem nicht darauf, was dir die Angst sagen will! Die will dich nur in deiner gewohnten Komfortzone halten und Wachstum verhindern. Vertrau mir! Es wird gut werden!
Deine Anja